Warum kosten Maine Coons soviel ?

Immer wieder sind Anrufer total von den Socken wenn ich ihnen am Telefon 
sage wieviel eine Maine Coon kostet.
Wie auch Rassehunde sind Rassekatzen keine "Sonderangebotsschnäppchen"

Der Preis einer Maine Coon liegt in Österreich ca. von 600 Euro bis 1000 Euro.  

 

Das ist schon eine Summe, die man nicht eben mal so locker vom Hocker
zur Verfügung hat - das ist mir völlig klar - ausser Sie haben einen Lottogewinn gemacht.
Aber wenn man sich einen sehnlichen Wunsch erfüllen möchte, spart
man doch gerne mal ein Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld und hat statt einer Woche Urlaub am Meer, oder einem neuen Computerbildschirm,
 einen liebenswerten Freund für die nächsten  10 - 15 Jahre.

 

Meist kommt dann auch noch die Frage : „Und wieviel ohne Papiere ? “
Dann sage ich immer : „ Das wären 20 Euro weniger, soviel kosten nämlich die Papiere.
Aber das ist sowieso nicht möglich ! “

 

Wie das denn kommt ? Na ich versuche es mal zu erklären:

 

Zuallererst mal das Grundsätzlichste : Unser Tierarzt kommt uns Minimum 5 mal zu Hause besuchen um unsere Babys und die Mamakatze zu untersuchen. Ist alles Bestens bekommen die Babys bei jedem Besuch entweder eine Impfung oder den Mikrochip.
( 5 Hausbesuche und Untersuchungen, 4 Impfungen und 1 Chip je Baby )

 

Dass das natürlich noch weit nicht alles ist, ist klar. Was macht also der Katzenzüchter noch mehr, als ein "normaler" Katzenbesitzer ?

 

Um das Risiko von Erbkrankheiten und somit von kranken Babys zu minimieren, lassen wir alle Elterntiere regelmäßig von Kopf bis Fuß untersuchen. Das gibt keine Garantien, aber zumindest eine gewisse Sicherheit und ich möchte nicht vorsätzlich mit kranken Katzen züchten, die ihren Babys diese Krankheiten womöglich noch vererben.

 
Unser Gesundheitsprogramm schaut so aus, dass wir mittels DNA Tests, Bluttest, Röntgen und Ultraschall gleich eine Vielzahl von Krankheiten und Problemen ausschließen bevor die Katzen überhaupt Babys haben dürfen. Eine komplette Grunduntersuchung lassen wir von beiden Elternkatzen bereits vor den ersten Babys machen.
 

Das sind allerdings keine einmaligen Kosten, wie man jetzt meinen möchte.

 
Da es auch Krankheiten gibt, die sich erst zeigen, wenn die Katzen älter werden, die aber sehrwohl vererbt werden können, lassen wir alle Katzen ( neben der üblichen Grunduntersuchung und jährlichen Impfungen ) solange sie Babys bekommen ca. jährlich und später ca. 2 jährlich auf Erbkrankheiten untersuchen ( vor allem mittels Ultraschall ). Das geht so weiter bis unsere Tatzen ein Alter erreicht haben, wo man sicher sein kann, wenn sie jetzt noch pumperlgesund sind, kommt auch nix mehr - aber das ist erst ca. mit 10 Jahren. 
 

Neben einem umfassenden Gesundheitsvorsorgeprogramm muss jeder Züchter auch auf die Stammbäume seiner Katzen achten. Die Stambäume geben Auskunft über den Inzuchtgrad bzw. Verwandtschaftsgrad der Katzen und jeder Züchter muss im Rahmen seines Zuchtprogrammes, auch immer wieder für "frisches Blut" sorgen, damit die Verpaarungen nicht "inzüchtig" werden. Denn es würden ja zwangsläufig irgendwann alle Katzen miteinander verwandt sein, wenn man nie neue Katzen ins Zuchtprogramm aufnimmt. 

Zuchtkatzen kosten ca. 50% mehr als sogenannte "Liebhabertiere" ( mit denen man nicht züchten darf ). Dazu muss man noch die Kosten für einen Flug bzw. einige 100derte km Fahrt, plus Hotel rechnen um die neue Zuchtkatze nach Hause bringen zu können. Und mit jeder neuen Zuchtkatze fängt aber auch logischerweise die ganze Gesundheitstesterei wieder von vorne an und die "pensionierten" Zuchtkatzen testet man auch weiterhin.
Eine einzige Deckung bei einem fremden Kater kostet übrigens im üblichen genausoviel, wie wenn man sich ein "Liebhabertier" kaufen würde. 

 

Soweit die Theorie wenn wir davon ausgehen, dass niemals ein Baby in einem Wurf krank wird, oder die Katzenmutter. Und nebenbei gehen wir davon aus, dass keine Zuchtkatze, wegen irgendeiner Krankheit aus der Zucht genommen werden muss und dass auch alle gekauften Zuchtkatzen Babys bekommen können/möchten und sich im neuen Katzenrudel gut eingewöhnen. Aber da es sich bei Katzen nicht um Maschinen sondern um Lebewesen handelt, auf die man eingehen muss und deren Bedürfnisse man berücksichtigen muss, und die nun mal nicht "perfekt" sind, kann man davon ausgehen, dass es sich hier um eine schöne aber unrealistische Theorie handelt !
Die Praxis sieht meist anders aus.

 

Es kann sich jetzt schon jeder so halbwegs zusammenreimen, welche Ausgaben hinter der Katzenzucht stecken. 

 

Die Menge Katzenstreu, extra Putzmittel wegen markierender Katzen und Hoppalas der Babys, das hochwertige Futter und die Futterzusätze, die Hausapotheke, die Geburtsuntensilien, die Kittenaufzuchtsachen, ... Alles Sachen die man immer wieder neu braucht, die zwar selbstverständlich sind, aber trotzdem viele hundert Euro kosten. 
Die Kratzbäume, die Wurfkiste, die Näpfe, die Trinkbrunnen, die Schlafnester, die Transportkörbe, die Spielsachen, ...  nichts lebt ewig in einem Züchterhaushalt ;-))

Wir versuchen unserern Katzen ein möglichst "katzengerechtes" Umfeld zu bieten und Sorgen dafür, dass es den kleinen wie großen Katzen an nichts fehlt. Sei es nun ausreichend Abwechslung durch Spielzeug und Kratzbäume, Trinkwasserbrunnen, Schlafhöhlen ... etc. Das alles spiegelt sich in der Gesundheit und dem Wohlbefinden unserer Katzen wieder. Besonders natürlich muss auf die Bedürfnisse von kleinen Babys, potenten bzw. schwangeren Katzen eingegangen werden.

 Sie als zukünftige Katzeneltern eines unserer Kinder wünschen sich ja schließlich auch, dass IHRE zukünftige Katze behütet und bestens umsorgt aufgewachsen ist, bis sie bei Ihnen einziehen kann. Wir möchten unseren kleinen Katzen einfach einen optimalen Start ins Leben ermöglichen. Eine glückliche Katze wird Ihnen das 100 mal danken. 

   

Dann hätten wir da noch Telefonkosten, die Visitenkarten, die Homepage ( Webspace und Internetkosten und Domainkosten ) oder die Anzeigen in Zeitungen, oder der Besuch von Ausstellungen "zu Werbezwecken" ( Anmeldung, Benzin, Hotel, Pfelgeartikel für die Katze, Ausstellungskäfigeinrichtung, ... ).
Die Vereinsmitgliedschaft, die Papiere der Katzen und die Portokosten für den ganzen Papierkram.

 

Und da habe ich viele viele Dinge noch gar nicht erwähnt - wenn ich im Detail auf alles eingehen würde, oder erzählen würde was an ausserplanmäßigen Dingen noch so alles passiert beim Katzenzüchten, kämen da noch einige Seiten an Text dazu ....

 
Wenn man also die Katze in den Vordergrund stellt und seine Katzen nicht ausbeutet und die Zucht optimal und seriös mit Liebe betreibt, dann garantiere ich jedem, dass man mit Katzenzucht kein Geld machen kann.
Man darf nicht vergessen, Katzenzucht ist ein Hobby und ein Hobby KOSTET Geld.
Aber als Katzennarr ist das wohl kein Thema und wenn einem ein Hobby nicht Spaß machen würde, würde man es kaum machen, würde man sich diesen riesen Aufwand nicht antun und nicht auch noch dafür zahlen. Einer baut Modellflugzeuge, oder geht gerne auf Reisen und investiert sein Geld in diese Hobbys. 

Ein anderer ist ein Katzennarr und für ihn zählen nur die Katzen ....
 
Selbstverständlich geht es auch anders, keine Frage. Man kann, wenn man es darauf anlegt versuchen mit der Katzenzucht Geld zu verdienen, aber das kann niemals gut für die Katzen sein. Da MUSS zwangsläufig etwas auf der Strecke bleiben. Drum sollte man sich den Züchter seines Vertrauens auch gut anschauen. Züchter die versuchen auf Kosten ihrer Katzen Profit zu machen sollte man nicht unterstützen !!!!! ( Lesen sie dazu mehr unter "Der richtige Züchter" auf der Seite über Maine Coons, Tips wie man sich den richtigen Katzenzüchter aussucht )
 
Hier gibt es einen sehr interessanten Link dazu, was passieren kann, wenn Züchter "schwarze Schafe" sind :
http://www.buffys-tagebuch.ch.vu/